Baustein: Personalplanung | |||||||||||
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1. Lernziele 2. Handlungsfelder 3. Personalplanung 4. Personalbedarf 5. Personalkosten 6. Personalentwicklung |
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(1) Lernziele
Die Leser sollen
Das Personalmanagement ist eine Teilfunktion des unternehmensübergreifenden Managementsystems und -prozesses. Der Begriff „Personalmanagement" hebt die Bedeutung personalwirtschaftlicher Fragestellungen bei der Konzeption betrieblicher Strategien hervor und verortet sie auf der obersten Unternehmensebene. Die wesentlichen Handlungsfelder sind:
Abbildung 1: Integrierte Personalplanung (vgl. Berthel/ Becker 2003: 121)
Die Hauptaufgabe der Personalplanung besteht darin, Ziele und Maßnahmen festzulegen, damit zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, die richtigen Mitarbeiter, in der erforderlichen Anzahl beschäftigt sind. Dazu ist es notwendig,
Innerhalb der Personalplanung nimmt die Ermittlung der Personalbedarfsdeckung einen weiteren wichtigen Stellenwert ein. Mit Hilfe folgender Instrumente wird versucht, die personelle Lücke in quantitativer, qualitativer und/ oder örtlicher Art auszugleichen:
Besonders die Personalbedarfsermittlung erfordert dabei einen hohen informatorischen Aufwand. Abbildung 2: Ermittlung des Personalbedarfs (vgl. Becker 2002:
407)
Der Bruttopersonalbedarf setzt sich aus den geplanten zu erfüllenden
betrieblichen Aufgaben und dem Mehrbedarf zusammen, der sich aufgrund von
Fehlzeiten ergibt. Ihm wird der Personalbestand gegenübergestellt. Bei dessen
Planung werden faktisch feststehende Zu- und Abgänge (anstehende Pensionierungen, bereits ausgesprochene Kündigungen, bereits neu abgeschlossene
Arbeitsverträge, Rückkehrer vom Wehr- und Zivildienst sowie vom Erziehungsurlaub)
sowie prognostizierte mitarbeitergruppenspezifische Fehlzeiten und Fluktuationsquoten berücksichtigt.
Der Vergleich von Bruttopersonalbedarf und Personalstand zum Zeitpunkt tx liefert den
Nettopersonalbedarf (vgl. Becker 2002: 406).
Bei der Kalkulation des Bruttopersonalbedarfs müssen sowohl die Fertigungszeiten und -kapazitäten für einzelne Produktbestandteile wie auch die Arbeitszeiten der Mitarbeiter berücksichtigt werden. Überschreitet der Bruttopersonalbedarf den aktuellen Personalbestand, so kann in einem gewissen Ausmaß durch Mehrarbeit ein Teil des Bedarfs aufgefangen werden, ohne dass neue Mitarbeiter eingestellt werden müssen. Bei einem negativen Nettopersonalbedarf ist ein Personalüberhang vorhanden, der im Rahmen der Personalfreisetzung analog zur Bedarfsdeckung in quantitativer, qualitativer, zeitlicher und örtlicher Hinsicht zu konkretisieren ist. Ziel der Personalfreisetzungsplanung ist die Reduzierung einer Personalüberdeckung bei gleichzeitiger Minimierung der negativen Folgen für die Unternehmung und die Mitarbeiter (vgl. Berthel/ Becker 2003: 242). Man unterscheidet die antizipative und die reaktive Freisetzung. Erstere versucht im Vorfeld mögliche Überdeckungen zu vermeiden oder diese durch den rechtzeitigen Einsatz „weicher" Freisetzungsmaßnahmen (z.B. Nutzung der natürlichen Fluktuation) zu reduzieren. Bei der reaktiven Freisetzung besteht der Überhang bereits, so dass Kündigungen i. d. R. nicht mehr zu vermeiden sind. Bei der Durchführung der Kündigung ist der Betriebsrat einzuschalten und es kann erforderlich sein, Sozialpläne aufzustellen, falls fluktuations- und mobilitätsfördernde Anreize nicht wirken sollten. Die Personalkostenplanung hat als Teilsystem der Personalplanung eine sehr bedeutende Funktion, da die Personalkosten i. d. R. einen großen Anteil der Gesamtkosten des Betriebes einnehmen. So müssen die Personalkosten sowohl bei der Frage der Preisgestaltung wie auch bei der Finanzplanung miteinbezogen werden. Darüber hinaus hat das Vergütungssystem einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Leistungsverhalten der Mitarbeiter und somit indirekt auch auf den Ertrag des Unternehmens. Die Personalkosten setzen sich aus direkten und indirekten Bestandteilen zusammen:
Tabelle 1: Direkte und indirekte Personalkosten (entnommen aus Becker 2002: 430f)
Das Bruttoentgelt, bestehend aus den direkten und indirekten Personalentgelten, wird in der Lohn- und Gehaltsabrechnung ermittelt und um Steuern (Lohn- und Kirchensteuer), Sozialabgaben (Sozialversicherung) und eventuelle Beiträge zur Vermögensbildung reduziert. Ausgezahlt werden die Nettobezüge.
Die Vergütung bezeichnet man als Bestandskosten im Personalmanagement. Abseits von diesen quantitativen Planungsfragen beschäftigt sich das Personalmanagement unter dem Stichwort „Personalentwicklung" mit der qualitativen Personalarbeit. Dazu zählen alle Maßnahmen, mit denen Qualifikationen von Mitarbeitern erfasst und bewertet sowie durch die Gestaltung und Organisation von Lernprozessen systematisch verändert werden. Mit Hilfe der Personalentwicklung sollen sowohl betriebliche als auch individuelle Ziele der Mitarbeiter erreicht werden. Diese doppelte Zielrichtung zeigt sich in den Funktionen, die der Personalentwicklung im Unternehmen zugesprochen werden:
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